Datum: 23.-26. August 2012
Ort: Rümlang – Zürich
Webseite: Zürich Openair
Vergessen wir das Wetter, reden wir nicht mehr über die Rümlang-Münzen… KRAFTWERK waren da, brachten uns eine einmalige 3D-Show und alles war gut. 🙂
Der Donnerstag fing sommerlich an und die Stadtkinder kamen in Scharen in ihrem besten Ausgangs-Tenue, teilweise kombiniert mit Gummistiefeln. Die Grasflecken-ängstlichen brachten sogar Frotteetücher zum draufsitzen mit, um ihre Sommerkleidchen nicht gleich schmutzig zu machen. Nach den ersten heftigen Regenschauern sahen allerdings alle gleich aus. Hauptsächlich in den Züri-Farben blau und weiss, sah man ab dann die Besucher in Uniform-Regenplastik gekleidet und garantiert mit Schuhen in der Farbe Schlamm.
Das Zürich Openair ging dieses Jahr in die zweite Runde. Nachdem beim ersten Festival so ziemlich viel in die Hose ging, versprachen die Organisatoren Besserung. Und siehe da, breite Holzstege und Bodenplatten, wohin das Auge reicht. Ok, dreckig konnte man noch immer werden, aber wenn man sich Mühe gab, gelang das Hüpfspiel von einem Steg zum anderen.
Das Line-Up bestand vor allem aus Electro, Dub-Step und ein bisschen Indie. Für mich also sehr viel unbekanntes Terrain. Den Namen SKRILLEX kannte ich vom letzten Korn Album, wo selbiger mitgearbeitet hatte. Auf THE WOMBATS und THE KILLERS hatte ich mich an diesem Tag gefreut. Ein guter Einstieg.
Freitags-Highlight ganz klar THE PRODIGY. Auch wenn es wie aus Kübeln goss und die Menge sich in die Mitte quetschte, die Stimmung war ausgelassen und es wurde gehüpft und getanzt, was das PRODIGY-Herz begehrte. Daneben verblassten alle anderen Electro-Acts meiner Meinung nach ziemlich schnell.
Und am Samstagabend dann, kurz vor Mitternacht, die Elektro-Pioniere KRAFTWERK. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mir diese 3D-Show vorstellen sollte. Brille fassen und erst mal mit der Kamera zum Mischpult nach hinten auf Fotoposition. Und ok, mit 3D-Brille auf der Nase zu fotografieren sieht ziemlich belämmert aus, hat aber Spass gemacht (3D-Effekt nur ohne die Kamera natürlich – und das Bild eines Besuchers von mir, in diesem Tenue, hätte ich gerne 😉 ). Die Bildanimationen zum monotonen aber kraftvollen Elektrosound, liess einem die Kinnlade herunter klappen. Saustark!
Fazit: Zürich Openair ist musikalisch im Ganzen nicht so mein Ding. Die Nähe zum Wohnort bringt nicht viel, da ich trotzdem fast nicht mehr nach Hause gekommen bin. Am Samstagabend endlich eine kurze Rock-Dröhnung zum Ausgleich im abart-Zelt und n’verdientes Bierchen. Kamera hat den Regen (Tüte sei Dank) gut überstanden. Die Flugzeuge im Hintergrund waren immer wieder spektakulär und die Arbeit der Live-Filmer (die hatten mal einen sch*** Job, voll im Regen) war top, coole Bildschnitte, vor allem bei PRODIGY.
Text + Bilder: Nicole Imhof